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Künstliche Intelligenz (KI) und Fotografie - Teil 3

Verantwortlicher Autor: Dr. Bernd Strecker Bad Schönborn, 15.07.2023, 20:37 Uhr
Presse-Ressort von: Dr. Bernd Strecker Bericht 4843x gelesen

Bad Schönborn [ENA] Und Eldagsen fährt fort: „Ich wollte herausfinden, ob die verschiedenen Fotowettbewerbe auf das Thema vorbereitet sind, ob in den Teilnahmebedingungen KI berücksichtigt oder ausgeschlossen wird. Das war nicht der Fall. Also habe ich mein Bild „Pseudomnesia. The Electrician“ bei drei Wettbewerben eingereicht.“ Ein eventueller Zufallstreffer sollte ausgeschlossen werden!

Der Fotograf fährt fort: „Zweimal kam ich unter die Finalisten, bei den Sony World Phatography Awards 2023 wurde ich als Gewinner ausgewählt. Aber es ging mir nicht darum, einen Preis zu gewinnen, sondern darum, das System zu checken.“ Und schließlich erfahren wir das Ziel und die Quintessenz seiner Arbeit: „Einen visuellen Stil mit individueller Handschrift zu kreieren, den man noch nicht gesehen hat, das ist definitiv eine kreative Leistung, sozusagen die Königsklasse im Arbeiten mit KI-Bild-Generatoren.“ Eldagsen hat den zuerkannten Preis nicht angenommen.

Anderseits wurde aber durch seine Geschichte offenbar, dass bis dato - selbst auf höchster Ebene - das Phänomen KI unter den Juroren als unbedeutend oder gar irrelevant angesehen wurde. Wir fragen uns, wie konnte das geschehen? Selbst Hinweise zu den abgebildeten Fingern auf dem eingereichten Bild - in der KI bis dato ein ungemein schwieriges Unterfangen an gewünschter Natürlichkeit - wurden offensichtlich nicht diskutiert und stießen damit ins Leere! Für Eldagsen bedeutete dies sicherlich eine große Enttäuschung. Auf jeden Fall auch für uns.

Um aus diesem Dilemma herauszukommen, plädiert verständlicherweise auch der Meister-Fotograf für eine zukünftige Kennzeichnungspflicht von Fotos. Er verweist auf eine durchaus überzeugende Möglichkeit für die Zukunft: „Freelens, der Berufsverband für Fotojournalisten und Fotografen, hat vorgeschlagen, ein System einzurichten, um Fotos zu kennzeichnen. A für authentisch, M für manipuliert, G für generiert. Gerade für die Presse wäre es sinnvoll, sich darauf zumindest europaweit zu einigen. Dafür trete auch ich ein. Wir müssen klarmachen, dass Fotos, die in den Nachrichten von Zeitungen und Fernsehsendern gezeigt werden, überprüft worden sind. Wir brauchen ein Qualitätssiegel für fotojournalistische Bilder.“ Dem können wir nur zustimmen.

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