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Japanischer Farbholzschnitt im MAK Wien

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 28.10.2019, 16:35 Uhr
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Wien [ENA] Eine überwältigende Fülle von Farben, Design und im Design sich immer wiederholende Ansätze und Auflösungen und doch eine ganze Welt von Darstellungen und Inhalten mit erstaunlichen Motiven in dieser flachen, perspektivischen einfachen, aber immer dem strengen Kunstverständnis verhafteten Stil japanischer Farbholzschnitte, dem Ukiyo-e, jener fließenden Welt zwischen Lebensentsagung und Genuss.

Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der österreichisch-japanischen Freundschaft widmet sich die MAK-Ausstellung "Kuniyoshi- Design und Entertainment im japanischen Farbholzschnitt" der Spätzeit des Ukiyoe. Zum Ende der Edo-Zeit (1603 - 1868) ist Kuniyoshi darin die zentrale Persönlichkeit. In weiteren Kapiteln der MAK-Ausstellung wird das Leben in Edo - heute Tokyo, aufgezeigt. Mode, Theater oder Vergnügungsviertel spiegeln sich in den populären Werken der Utagawa-Schule wider. Auch in Traumbildern und Geistergeschichten vermischen sich Realität und Fiktion, und gerade solche Darstellungen haben im Ukiyoe eine lange Tradition, neu belebt von Kuniyoshi und Kunisada.

Der Bestand der MAK-Sammlung an Farbholzschnitten Kuniyoshis und seiner Zeitgenossen entstand größtenteils um 1900. Einen besonderen Stellenwert nehmen hierbei die beiden Sammlerpersönlichkeiten Heinrich Siebold und Richard Lieben ein. Erstmals in Europa werden auch Arbeiten der zeitgenössischen Maler*innen und Illustrator*innen Masumi Ishikawa, Megumi Oishi oder Andrew Archer präsentiert, die Motive aus Popkultur und Sport in die Ästhetik des Ukiyoe übersetzten. Sie stehen für die Erneuerung der Bildsprache der Edo-Zeit und sind Wegbereiter der Globalisierung japanischer Kunst. Waren Thema, Stil und Technik des Ukiyoe spezifisch japanisch, so ist heute daraus eine internationale Kunstsprache geworden.

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